Corona trifft Arme besonders hart - Appell für Soforthilfen
Die Corona-Pandemie mit all ihren wirtschaftlichen und sozialen Folgen ist eine Herausforderung für uns alle. Doch sie trifft die Ärmsten in der Gesellschaft besonders hart. In der Regel verfügen sie nicht über große Wohnungen mit Garten und sind vielfach auf gemeinnützige Angebote angewiesen. Einschränkungen treffen die ärmsten Bevölkerungsschichten besonders hart. Sowohl finanziell als auch persönlich und psychisch hat die Corona-Krise für viele weitreichende Folgen. Denn wer nicht in stabilen und gesicherten Lebensverhältnissen lebt, sondern ohnehin schon in einer belastenden Lebenssituation, den trifft eine solche gesamtgesellschaftliche Krise wie diese um so härter. Der nun beschlossene einmalige Zuschuss von 150 € ist ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ein Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden und anderen Organsiationen hat daher einen Appell mit Forderungen formuliert:
- die bedarfsgerechte Anhebung der Regelsätze auf mindestens 600 Euro für alle Menschen, die auf existenzsichernde Leistungen wie etwa Hartz IV angewiesen sind. Denn schon vor Corona fehlte es den Armen an Geld für eine ausgewogene, gesunde Ernährung und ein Mindestmaß an sozialer, politischer und kultureller Teilhabe.
- für die Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag in der Grundsicherung von 100 Euro pro Kopf und Monat. Denn es entstehen durch Corona zusätzliche Bedarfe durch wegfallende Schulessen, Preissteigerungen bei Obst und Gemüse, Mehrausgaben für Hygieneartikel und Masken oder Spielzeug und Bücher für Kinder im Lockdown.
- für die Dauer der Krise ein Verbot von Zwangsräumungen und die Aussetzung von Kreditrückzahlungen, um einkommensarme Menschen vor Corona-bedingtem Wohnungsverlust und Existenznot zu schützen.
Auf der Seite des Paritätischen kann die Pressemeldung eingesehen und Appell unterschrieben werden. Hintergrundinformation zur Situation Erwerbsloser und Aktion mit der ALI Gießen im Herbst 2020.