Kunstprojekt und Ausstellung "Global - lokal: Arbeitslose in Arbeit!"
Die Ausstellung "Global - lokal: Arbeitslose in Arbeit!" wurde in der Arbeitsloseninitiative Gießen e. V. im Jahr 2015 erarbeitet und im Januar 2016 präsentiert. Parallel zum globalisierungskritischen Filmfestival Globale Mittelhessen zeigten fast 30 Künstler*innen Plakate, Malerei, Skulpturen, Fotografie und Gemeinschaftsbilder von Erwerbslosen, die sich mit regionalen und globalen Lebenslagen beschäftigten. Dahinter stand die Fragestellung: Wie sehen Erwerbslose ihre Region und welche globalen Zusammenhänge bringen sie damit in Verbindung?
Dabei ging es nicht nur um Erwerbslosigkeit: die Künstler*innen präsentierten Werke zu globalen Themen, die sie beschäftigten, und mit denen sie sich auseinander gesetzt hatten, wie zum Beispiel Armut, Kinderarbeit, Tierrechte, Plastikmüll oder Rassismus. Sie setzten sich aber auch kritisch mit ihrer Lebenswelt vor Ort auseinander, wie beispielsweise die beiden Großbilder "Gießen" und "Wetzlar" zeigen, die in einem gemeinsamen Malworkshop mit der Arbeitsloseninitiative im Lahn-Dill-Kreis e. V. (WALI) entstanden sind.
So sind Werke ganz unterschiedlicher Art entstanden. Claudia Heine zeigte drei kindsgroßen Skulpturen, die in abstrahierter Weise an die bekannten drei Affen erinnern: „Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“. Die aufgeklebten Zeitungsausschnitte und Bilder beziehen sich auf Massentierhaltung und Tierversuche. Tanja Eckert thematisiert Armut und Kindersoldaten in Bildern und Collagen, Thomas Klink prangert Rassismus an. Die Gemeinschaftsarbeit "Armut unverblümt" zeigt Fotos von Wohnungslosigkeit und Armut, bunte Blumen verweisen dabei aber auch Hoffnung und Lebensmut. „Gemeinsam etwas erschaffen, die eigene Wahrnehmung schulen und im Kleinen verändern“, so die Beweggründe der unterschiedlichen Künstler. Einige der Teilnehmer*innen sind dabei zum ersten Mal mit Stift und Farbe in Berührung gekommen, andere sind schon länger in der Kunstgruppe der Arbeitsloseninitiative aktiv und haben kreatives Gestalten als Möglichkeit entdeckt, sich selbst auszudrücken und weiter zu entwickeln.
Die Ausstellung wurde am Samstag, den 23. Januar 2016 um 16:00 Uhr im Jokus durch Matthias Körner, Geschäftsführer DGB Region Mittelhessen und zweiter Vorsitzender der ALI, mit einer Vernissage eröffnet. Hier gab es bei Kaffee, Kaltgetränken und Gebäck Gelegenheit, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen. Anschließend wurde ab 18:00 Uhr mit "Flowers of Freedom" der erste Film des Abends gezeigt und damit das Filmfestival am Standort Gießen eröffnet. Finanziell unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung Anstoß, der Betriebsseelsorge Oberhessen und dem DGB Region Mittelhessen.
Weitere Informationen: Lesen Sie die Presseberichte bei das.Marburger, Gießener Anzeiger und Gießener Zeitung.
Weitere Eindrücke aus der Ausstellung, der Vernissage und aller Objekte sehen Sie in der Galerie auf der Webseite der Arbeitsloseninitiative Gießen e. V.