Filmfestival für globale Gerechtigkeit mit interessanten Filme an besonderen Spielorten
Es ist soweit - das für November 2020 geplante regionale Filmfestival für globale Gereichtigkeit GLOBALE MITTELHESSEN wird vom 18. Juni bis 4. Juli 2021 nachgeholt. An 10 Spielorten gibt es 46 Filmvorführungen in Präsenz, zusätzlich sind weitere Filme im online-Angebot. Wieder sind neue Spielorte dazugekommen und wir dürfen uns auf einige ganz besondere Veranstaltungen freuen.
Am Samstag, 19.6. gibt es ab 22 Uhr eine Open-Air-Vorführung in der Wieseckaue auf Höhe des Bürgerhauses Wieseck. Der hier gezeigte partizipative Dokumentarfilm ONE WORD von Viviana Uriona und Mark Uriona zeigt die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels am Beispiel der Marshallinseln. Da der äquatornahe Inselstaat in weiten Teilen weniger als 1,5 Meter über dem Meeresspiegel liegt, droht er bereits im Jahr 2050 durch die Treibhausgasemissionen der Industriegesellschaften und den dadurch ausgelösten Anstieg des Meeresspiegel unbewohnbar zu werden. Der Film wurde zusammen mit der lokalen Bevölkerung in Filmworkshops entwickelt und gefilmt. Zu Gast zum anschließenden Filmgespräch ist Regisseurin Viviana Uriona. Die Filmvorführung ist Teil der Verkehrswende-Aktionstage in der Wieseckaue, die dort am 19. und 20.6. stattfinden.
Als weiterer Veranstaltungsort sind in diesem Jahr die Hardtgärten Gießen der IJB (Gesellschaft für Integration, Jugend und Berufsbildung ggmbH) dazu gekommen. Auf dem Kinder- und Jugendbauernhof gibt es Natur- und Umweltschutz zum Anfassen und Miterleben zum Beispiel für Kindergruppen und Schulklassen. Aber das Gelände ist auch ein Ort lebendiger Begegnung. Die Arbeitsloseninitiative Gießen e. V. bietet hier mit ihrer Generationenwerkstatt einen Begegnungsort für jung und alt und richtet am 28. und 29.6. zwei Filmveranstaltungen aus: Am 28.6. wird um 19 Uhr der Kurzfilm Mazel Cov Cocktail von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch gezeigt. Mit viel Ironie und Witz zeigt er, was es heißt, als jüdischer Jugendlicher in Deutschland aufzuwachsen. Anschließend gibt es um 22 Uhr den Film Automotive von Jonas Heldt. Der Film hinterfragt den Wert von Arbeit in Zeiten der Digitalisierung. Gezeigt werden die Portraits zweier ungleicher Vertreterinnen einer Generation von Mitarbeitenden in der Autoindustrie, in der früher oder später jede*r ersetzbar wird und für die Arbeit weder gewiss noch identitätsstiftend ist. Während Seda als Leiharbeiterin Autoteile für die Produktion zusammenstellt und in der Krise als erste entlassen wird, ist Eva ist als Headhunterin für Audi auf der Suche nach Expert*innen für Logistik-Automatisierung tätig. Aber auch sie weiß, dass ihr Job eines Tages durch Algorithmen ersetzt werden wird. Zum anschließenden Filmgespräch ist Dr. Ulf Immelt vom DGB Mittelhessen zu Gast.
Am 29.6. geht es weiter mit dem Film „Der marktgerechte Mensch“ von Leslie Franke und Herdolor Lorenz. Der Film zeigt an Fallbeispielen, wie sich die Verschärfung des Wettbewerbs in der Arbeitswelt immer stärker auf den Einzelnen verlagert, was Solidarisierung und sozialen Beziehungen nur wenig Raum lässt. Zu Gast ist Fabian Dzewas-Rehm von ver.di.
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