Reportagen aus dem Behandlungszimmer Hartz IV - Kulturseminar für Erwerbslose
Erwerbslosigkeit kann krank machen. Umgekehrt kann auch eine Krankheit zu Erwerbslosigkeit führen. Gleichzeitig kann die Erwerbslosigkeit selbst als eine Art „gesellschaftliche Krankheit“ betrachtet werden und man findet einige Parallelen.
An Erwerbslosigkeit „Erkrankte“ werden von Fallmanagern und Sozialtherapeuten betreut und behandelt. Sie unterziehen sich Maßnahmen, um wieder zu gesunden. Schlimm ist es, wenn sich die „Erkrankung“ länger hinzieht und die betroffenen Menschen chronisch arbeitslos werden. In Wirtschaftskrisenzeiten steigt das Risiko erwerbslos zu werden, was bei einer globalen Wirtschaftskrise viele Menschen betreffen kann. Eine Folge davon kann sein, dass Menschen dann oft von ihren Mitmenschen, ja sogar von guten, ehemaligen Freund*innen und Bekannten gemieden werden, als hätten sie eine ansteckende Krankheit.
Die Parallelen zwischen Erwerbslosigkeit und Krankheit sind vielfältig und sie verdeutlichen auf plastische Art und Weise, wie unsere Gesellschaft mit Erwerbslosigkeit umgeht, und sie mit mancherlei Patentrezepten versucht zu kurieren.
Ausgehend von ihren eigenen Erfahrungen werden die Teilnehmer*innen des Seminars Szenen aus dem „Behandlungszimmer der Arbeitslosigkeit“ entwickeln und als Hörspieltexte einsprechen. Am letzten Seminartag werden die montierten Hörspiele der Öffentlichkeit vorgestellt und sind danach im Internet zu hören.
Weitere Informationen können dem angehängten Flyer entnommen werden.